Lecture
Barbara Herold and Felix Pöchhacker: MIRAGE MIRAGE
at periscope:project:space
September 27, 2018
Der Titel der Ausstellung MIRAGE MIRAGE lässt bereits schließen, dass hier mehr passiert, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Eine mirage, eine Fata Morgana, in Form einer Augmented Reality App für iPhone/iPad von Barbra Herold fügt dem recht kargen Raum etwas Anwesendes und zugleich Abwesendes hinzu. Auch Felix Pöchhackers Arbeiten, insbesondere zwei Abgüsse, verweisen indexikalisch auf Nicht-Vorhandenes. Etwa in Pöchhackers Untitled (wave) (2018), einer Bleiplatte, die behauenen Stein in seiner Negativform abbildet, wird ein Zustand suggeriert, der zwischen flüssig-leicht und verknöchert-schwer oszilliert.
Dieses Dazwischen, das kein Entweder-oder, keine Fixierung auf eine Position nahelegt, möchte ich als Eindruck, den die Präsentation hier anbietet, in den Vordergrund rücken. Ich möchte mich daher zwei Motiven oder Bewegungen nähern, um diese Zwischenräume zu beschreiben. Dazu habe ich zwei Gegensatzpaare gewählt: Liquidität–Verknöcherung und Innen–Außen. Ich möchte überlegen, wie diese Dichotomien in MIRAGE MIRAGE produktiv zugunsten eines Dazwischen aufgelöst werden.